Herber Kursverlust für Luxusgüterriese LVMH

Louis Vuitton, Dior & Co. : Herber Kursverlust für Luxusgüterriese LVMH Der Abwärtstrend des französischen Luxusgütergiganten LVMH verschärft sich. Am Dienstag war der kleine Konkurrent Hermès sogar erstmals mehr an der Börse wert. Zusammenfassung Anhören Merken Teilen Verschenken Drucken Zur App Schlechte Umsatzzahlen im ersten Quartal haben den Aktienkurs von LVMH am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Zum Handelsbeginn stand ein Minus von rund acht Prozent. Damit verschärft sich der jüngste Abwärtstrend des Weltmarktführers für Luxusgüter mit seinen knapp 215.000 Mitarbeitern auf der ganzen Welt. Seit Jahresbeginn hat der Kurs des französischen Konzerns mehr als 20 Prozent, binnen Jahresfrist sogar fast 40 Prozent an Wert eingebüßt. Zu LVMH gehören Mode- und Spirituosenmarken wie Louis Vuitton, Christian Dior und Hennessy. Konzernchef und Großaktionär ist der Franzose Bernard Arnault. LVMH hatte am Montag nach Börsenschluss rund 20,3 Milliarden Euro Umsatz im ersten Quartal vermeldet. Das sind preis- und portfoliobereinigt drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Analysten hat das kalt erwischt, sie hatten größtenteils mit einem leichten Umsatzanstieg gerechnet. Unerwartet fielen vor allem die schlechten Zahlen in der Kernsparte Mode- und Lederwaren aus. Hier setzte LVMH fünf Prozent weniger um. In der Wein- und Spirituosensparte waren es neun Prozent, was angesichts der anhaltend schwachen Nachfrage aus China und der neuen Handelsbarrieren aber weniger überrascht. Die LVMH-Talfahrt steht sinnbildlich für die derzeitige Malaise des Luxusgütersektors. Je nach Segment fällt diese allerdings sehr unterschiedlich aus. Der Schweizer Richemont-Konzern mit seinen Schmuckmarken Cartier und Van Cleef & Arpels oder das französische Unternehmen Hermès etwa halten sich vergleichsweise stabil. Grundsätzlich gilt: Besonders teure Marken laufen aktuell deutlich besser als massentauglicherer Luxus. Das trifft neben dem französischen Gucci-Mutterkonzern Kering auch LVMH mit seinen Zugpferden Louis Vuitton und Christian Dior schwer, die sich an ein breiteres Publikum richten. Keine Ausnahmeregelungen FAZ+Konsolidierung der ModemarkenPrada schnappt sich Versace Neue Zahlen von LVMHSpringt der Luxusmotor wieder an? FAZ+HermèsMehr als nur Luxus Auch der Aktienkurs von Hermès hat in den vergangenen Wochen Federn lassen. Das ist aber kein Vergleich zu LVMH, dessen Börsenwert seit März 2024 um mehr als 150 Milliarden Euro geschrumpft ist. Zumal die Aussichten für Arnaults Luxustanker mit Blick auf Amerikas neue Einfuhrzölle trübe bleiben. LVMH setzt jeden vierten Euro in den USA um. Bis auf drei Louis-Vuitton-Handtaschenfabriken, vier Tiffany-Produktionsstätten und einige Weinberge und Whiskey-Brennereien produziert der Konzern praktisch alle Luxusgüterartikel in Europa. Höhere amerikanische Einfuhrzölle treffen ihn also mit voller Wucht. Arnaults jahrzehntelange Bekanntschaft mit Donald Trump führte bislang nicht zu Ausnahmeregelungen für LVMH-Marken. Niklas ZábojiWirtschaftskorrespondent in Paris Wirtschaftskorrespondent in Paris Teilen Verschenken Merken Drucken Anhören Kurse und Finanzdaten zum Artikel: LVMH-Aktie Schlagworte: LVMH Louis Vuitton Bernard Arnault Wein Börse Alle Themen